Forschungsprojekt CASSANDRA
Vor dem Hintergrund der gestiegenen globalen Bedrohung durch Terrorismus und organisierte Kriminalität einerseits und dem starken Wachstum des weltweiten Warenverkehrs andererseits, bildeten die Bedürfnisse und Anforderungen an eine erhöhte Transparenz internationaler Containertransportbewegungen seitens der Unternehmen sowie staatlicher Stellen den Kern von CASSANDRA.
Sicherheit durch Transparenz. Common Assessment and Analysis of Risk in Global Supply Chains
Um länderübergreifende Transporte mit Blick auf Grenzkontrollen und Handelsrichtlinien zu verbessern und dennoch ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten, fokussierte CASSANDRA insbesondere diese Transparenz innerhalb der Supply Chains.
Das strategische Ziel des Projekts war damit eine Erhöhung der Sicherheit durch eine optimierte Sichtbarkeit der bereits vorhandenen Informationen sowie deren Integration in die Supply Chain.
Projektdurchführung. Mit Living Labs zum Projekterfolg
Die Projektdurchführung erfolgte im Rahmen sogenannter „Living Labs“, in denen exemplarisch die drei globalen Handelsrouten China-Europa, Europa-USA und Europa-Afrika betrachtet wurden. Ein „Living Lab“ beschreibt hierbei einen Forschungsansatz, der die Entwicklung eines neuen Produktes aus dem Labor in die reale Welt verlagert. Jedes „Living Lab“ analysierte die verwendeten Systeme und die Schnittstellen des Datenverkehrs entlang der Supply-Chain zwischen den beteiligten Akteuren der jeweiligen Handelsroute.
Im Anschluss erfolgte exemplarisch die Integration der heterogenen Systeme in ein neues Data-Sharing Konzept, dessen integraler Bestandteil eine übergreifende „Informations-Pipeline“ ist.
In dieser „Informations-Pipeline“ werden die erforderlichen Daten, ausgehend von ihrer Entstehung, mit jedem Prozessschritt in der Supply Chain um weitere erforderliche Informationen ergänzt und stehen den Akteuren über individuelle Zugänge umgehend zur Verfügung. Der Datenfluss korrespondiert somit besser mit dem Containerfluss.
Projekt CASSANDRA. 26 Partner aus 10 Ländern.
Unter der Leitung von TNO konzentrierten sich insgesamt 26 Partner aus 10 verschiedenen europäischen Ländern zur Zielerreichung auf den elektronischen Datenverkehr. Dazu gehörten führende Unternehmen der Branchen Logistik und Informationstechnologie ebenso wie Zollbehörden, Grenzkontrollstellen und Hafenverwaltungsgesellschaften aus den großen Container-Häfen wie Rotterdam, Bremerhaven, Barcelona und Setúbal. Neben der dbh Logistics IT AG beteiligten sich aus Deutschland das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik ISL sowie der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen in Bremen an dem Projekt.
Das unter dem Projektcode FP7-SEC-2010-3.2-1 (GA No. 261795) geführte und von der EU-Kommission im Rahmen des „SEVENTH FRAMEWORK PROGRAMME“ ko-finanzierte Projekt baute auf früheren EC FP7-Projekten wie INTEGRITY, SMART-CM und ITAIDE auf. Ein offizieller Projektreview fand im Rahmen des finalen Konsortialtreffens am 08./09.05.2014 in Delft statt.
Projektlaufzeit: 7/2011 – 8/2014 (ca. 3 Jahre)