Pilotpartner Hapag-Lloyd führt als erste Reederei im 1. Quartal 2025 ihren Freistellungsprozess für Importcontainer über die deutschen Seehäfen in Regelbetrieb ein
Hamburg/Bremen, 04.12.2024 – Im ersten Quartal 2025 stellt Hapag-Lloyd als erste Reederei ihren Freistellungsprozess für Importcontainer über die deutschen Seehäfen auf eine für die Reederei PIN-freie Lösung um. Damit beginnt die Übergangsphase hin zum einheitlichen digitalen Freistellungsprozess, der im Rahmen von German Ports – Secure Release Order – von der DAKOSY AG und dbh Logistics IT AG gemeinsam mit den Beteiligten in den Seehäfen entwickelt wurde.
Der Name „Secure Release Order“ ist „Programm“. Mit dem neuen Verfahren wird ein wirksamer Schutz gegen die Drogeneinfuhr und die organisierte Kriminalität über die deutschen Seehäfen etabliert. Die manuell generierte PIN-Nummer, mit der bisher über einen Importcontainer verfügt werden konnte, wird durch einen digitalisierten und anonymisierten Prozess über die neutrale IT-Plattform von German Ports ersetzt.
Übergangsphase startet im 1. Quartal 2025
Nun führt der Pilotpartner Hapag-Lloyd die „Secure Release Order“ als erster Teilnehmer im Regelbetrieb ein. Deren Projektleiterin Ann-Kristin Grell nennt die Ziele:
„Nachdem die Umstellung zum PIN-freien Prozess bereits in den Benelux-Staaten abgeschlossen ist, wollen wir auch in den deutschen Seehäfen so schnell wie möglich PIN-frei sein. Wir leisten damit einen Beitrag, die Sicherheit in den Häfen zu erhöhen und der Drogenkriminalität vorzubeugen. Im Mittelpunkt stehen aber unsere Mitarbeiter:innen, die wir wirksam schützen wollen.“
So funktioniert die Übergangsphase
In der praktischen Umsetzung bedeutet dies, dass die von Hapag-Lloyd ausgestellten Freigabedokumente dann keine PIN mehr enthalten. Dies ordnet Frau Grell ein:
„Es ist uns wichtig, dass wir keine Datenspeicherung bei den Abholreferenzen haben. In unseren Systemen ist nicht mehr ersichtlich, unter welcher PIN ein Container freigestellt wird und abgeholt werden kann.“ In der Übergangsphase wird automatisiert über German Ports die Generierung einer zufälligen PIN angestoßen und separat an den Empfänger der Sendung oder dessen Bevollmächtigten per E-Mail versendet. Durch die vorherige Registrierung und Authentifizierung der Empfänger bei German Ports ist gewährleistet, dass nur berechtigte Personen Zugang zu dem Container erhalten. Sollte eine PIN verloren gehen oder nicht übermittelt worden sein, wird diese ungültig. Frau Grell erklärt, was in dem Fall zu tun ist: „Es wird ein neues Freigabedokument ausgestellt und der Prozess von neuem angestoßen, da weder Hapag-Lloyd noch die Dienstleister die PIN speichern oder sichern.“
Onboarding weiterer Nutzergruppen
Parallel zur Übergangsphase wird die Finalisierung des German Ports-Moduls „Secure Release Order“ zum PIN-freien Freistellprozess weiter vorangetrieben. Anstelle des PIN-Verfahrens tritt dann das digitale „Recht zur Abholung“ für alle Benutzergruppen ein. Mit diesem Recht wird die Freigabe des Containers künftig von einer autorisierten Partei an die nächste weitergegeben. Partizipieren werden alle Beteiligten, d. h. Reedereien, Terminals, Speditionen, Transportunternehmen, Bahnoperateure, Subunternehmen und weitere Dienstleister. Die Secure Release Order schafft eine ganzheitliche Transparenz über den Importprozess, vom seeseitigen Eintreffen des Containers im Hafen bis zu dessen Abholung durch das Transportunternehmen. Es ist jederzeit nachvollziehbar, wer über den Container verfügen darf. Auch in der Retrospektive ist die Kette lückenlos dokumentiert.
Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit über 40 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für die Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.
Über dbh Logistics IT AG
Seit Gründung 1973 in Bremen hat sich dbh zu einem der führenden IT-Unternehmen für Software, Beratung und Lösungen in den Bereichen Hafenwirtschaft, Zoll und Außenhandel, Compliance, Transportmanagement, SAP und Managed IT Services entwickelt. dbh ist Entwickler und Betreiber der Port Community Systeme (PCS) in den Bremischen Häfen und in Wilhelmshaven und stellt damit eine neutrale und offene elektronische Plattform bereit, die den intelligenten und sicheren Informationsaustausch zwischen öffentlichen und privaten Institutionen im Hafen ermöglicht.
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